Kuschelpartys in Wien nun akzeptiert

Seit zehn Jahren gibt es in Wien so genannte Kuschelpartys. Die Teilnehmer kennen einander nicht, wollen aber berühren und berührt werden. Was früher ein Aufreger war, ist nun laut der Organisatorin in der Gesellschaft akzeptiert. © ORF, Wien: Sendungshinweis: Wien heute; 10.12.2016

„Am Anfang war es noch so, dass es für viele schwierig war, mit Freunden darüber zu sprechen. Das hatte noch sowas: ‚Du musst zur Kuschelparty gehen, hast du das nötig?‘

Das hat sich total geändert. Auch das Thema Körperkontakt ansich ist schon viel mehr in der Mitte der Gesellschaft angekommen“, so Kuschelparty-Organisatorin Andrea Kiss gegenüber „Wien heute“.

Berührungen für gute Laune

Bis zu 50 Personen aller Altersstufen kuscheln bei den regelmäßigen Wiener Kuschelpartys einen Abend lang mit völlig Fremden. Was für manche befremdlich wirken könnte, hilft offenbar so manchem: „Ich merke, ab 48 Stunden ohne Berührung bekomme ich eine schlechte Stimmung. Da merke ich, dass diese Kuschelparty eine gute Medizin dagegen ist“, erklärt eine Teilnehmerin.

Kuscheln ohne „sexuelle Energie“

Doch es gibt auch andere Motive: „Für mich ist die Kuschelparty einfach die Möglichkeit zu berühren und berührt zu werden ohne, dass eine sexuelle Energie dabei ist“, sagt ein anderer Teilnehmer. Wieder andere gewinnen durch das Kuscheln an Selbstsicherheit. Für die Organisatorin ist Kuscheln ein Anti-Stress-Mittel.

Das Angebot richtet sich an Menschen ab 18 Jahren. Die Kleidung bleibt stets angezogen. Berührungen an erogenen Zonen sind tabu. Die nächste Kuschelparty…..

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